Neon Dream – Anodyne
Auf ihrem Debüt „Anodyne“ befreien NEON DREAM den Gothic Rock von jedwedem arabesken Ballast und bekennen sich ohne Scheu zu ihren Idolen und Wurzeln im melodiösen Wave/Gothic der 80er und 90er Jahre.
In erster Linie mögen wohl THE SISTERS OF MERCY und die 69 EYES Pate gestanden haben, als „Anodyne“ aus der Taufe gehoben wurde. Doch bei aller augenscheinlichen Offenheit birgt das Album eine bemerkenswerte musikalische und inhaltliche Vielschichtigkeit: Momentaufnahmen, die in kalten Farben das subjektive Bild einer sich selbst entfremdeten Zivilisation malen, eingefaßt in klar strukturierte und eingängige Songs. Porträtstudien einsamer Helden, die von einem aufregenden Leben im bunten Neonlicht träumen, um letztlich doch wie Motten, die dem unheilvollen Licht zu nahe kommen, zu Asche zu verbrennen.
Als „klar, kraftvoll und ungeschminkt“ beschreibt die Band selbst ihren Sound, und diesen Eindruck vermitteln die fünf aus Münster auch den Besuchern ihrer Konzerte, bei denen sie ihre Songs äußerst präzise und eindrucksvoll monumental zu inszenieren verstehen, so etwa bei diversen Auftritten u. a. im Vorprogramm von CHRISTIAN DEATH, SIGUE SIGUE SPUTNIK, den MERRY THOUGHTS und CYAN und bei Festivals wie dem WAVE & GOTIK TREFFEN in Leipzig.
Mit Samplerbeiträgen auf den CD-Beilagen der Magazine ZILLO und GOTHIC, dem weiträumig verbreiteten Promosampler „Ligeia’s Death“ und „Goth is what you make it (two)“, sowie den positiven Rezensionen ihrer Vorab-MCD „Overscreening“ haben NEON DREAM einen guten Nährboden für einen Erfolg ihres Debüts geschaffen.